EU

EU-Chefdiplomat warnt nach US-Angriffen vor Eskalation im Nahen Osten

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Belgien,

Die USA haben im Irak und in Syrien Vergeltungsschläge durchgeführt. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell warnt vor einer Zuspitzung der Spannungen.

EU Josep Borrell
Der Chef der Aussenpolitik der Europäischen Union, Josep Borrell, trifft am Donnerstag, 1. Februar 2024, zu einem EU-Gipfel in Brüssel ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Josep Borrell bezeichnet den Nahen Osten als einen «Kessel, der explodieren» könnte.
  • Man rufe alle Beteiligten auf, sich darum zu bemühen, eine Eskalation zu vermeiden.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat nach den US-Vergeltungsschlägen gegen proiranische Milizen im Irak und in Syrien vor einer weiteren Zuspitzung der Spannungen gewarnt. Der Nahe Osten sei ein «Kessel, der explodieren» könne, sagte der Spanier am Samstag am Rande eines informellen EU-Aussenministertreffens in Brüssel. Man rufe alle Beteiligten auf, sich darum zu bemühen, eine Eskalation zu vermeiden.

Knapp eine Woche nach einem tödlichen Angriff proiranischer Milizen auf US-Soldaten in Jordanien hatte die US-Luftwaffen in der Nacht zum Samstag Dutzende Ziele im Iran und in Syrien angegriffen. Darunter waren offiziellen Angaben zufolge Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die von iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt worden sein sollen.

Unterschiedliche Reaktionen auf US-Angriffe

Aus dem Kreis der Aussenministerinnen und Aussenminister der EU-Staaten gab es unterdessen unterschiedliche Kommentare zu den jüngsten Entwicklungen. «Wir haben in den letzten Wochen Angriffe auf US-Stützpunkte gesehen, wo auch US-Staatsangehörige ums Leben gekommen sind. Das war unverantwortlich», sagte etwa die deutsche Europastaatsministerin Anna Lührmann bei dem EU-Treffen in Brüssel.

Die USA reagierten auf diese Angriffe, um zu verhindern, dass diese sich wiederholen und hätten klargestellt, dass sie keine Eskalation im Nahen Osten wollten. Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) liess sich bei den Beratungen aus Termingründen von Staatsministerin Lührmann vertreten.

Die belgische Aussenministerin Hadja Lahbib äusserte sich hingegen deutlich kritischer. Sie sagte, es gebe nun das echte Risiko, dass sich die Nahost-Krise ausweite. Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hingegen erklärte: «Irans Stellvertreter spielen seit Monaten und Jahren mit dem Feuer – und jetzt verbrennt es sie.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

biden richter
190 Interaktionen
Vergeltungsschläge
Jordanien US-Stützpunkt Luftbild
22 Interaktionen
USA sicher
Israel Gaza Krieg
9 Interaktionen
Nacht im Überblick
ricoter
Mit Nährstoffen

MEHR IN POLITIK

fechten
66 Interaktionen
Israel-Eklat
39 Interaktionen
Sieben Ministerien
Velovorzugsroute
10 Interaktionen
Zürich
Schwyz
7 Interaktionen
Schwyz

MEHR EU

Halbleiter
3 Interaktionen
Chip-Industrie
Designs
Verordnung
China
4 Interaktionen
Mangel
Europaflaggen
1 Interaktionen
Nach Kritik

MEHR AUS BELGIEN

Boris Pistorius
9 Interaktionen
Haltung zur Nato
Frank-Walter Steinmeier
3 Interaktionen
Nato-Bündnis
Steinmeier
2 Interaktionen
70 Jahre Bündnistreue
Tadej Pogacar
2 Interaktionen
Dritter Erfolg