Zürcher Kantonsrat unterstützt Velorouten-Verbot bei Schulhäusern
Die SVP und FDP wollen Velovorzugsrouten bei Zürcher Schulhäusern bremsen und unterstützen eine entsprechende Einzelinitiative.

SVP und FDP im Zürcher Kantonsrat wollen Velovorzugsrouten bei Schulhäusern ausbremsen: Sie haben am Montag eine Einzelinitiative mit 69 Stimmen vorläufig unterstützt, die solche Schnellrouten auf gewissen Abschnitten verbieten oder zumindest verlangsamen will.
Die SVP wolle das Konzept der Velovorzugsrouten nicht generell in Frage stellen, betonte Ueli Bamert (Zürich). Aber es gebe durchaus Konfliktpotenzial, insbesondere vor Schulen und Kindergärten. «Die Ängste vieler Eltern sind berechtigt.»

Eine komplette Sperrung bei Schulhäusern, wie es der Einzelinitiant aus Zürich-Wollishofen fordert, wäre jedoch auch für die SVP zu extrem. Gemäss Bamert wären Schranken zur Tempodrosselung ausreichend. Aber sie unterstütze den Vorstoss vorläufig.
Unterstützt wurde die Einzelinitiative auch von der FDP. Der Widerstand in Wollishofen gegen die geplante Veloschnellroute sei massiv, sagte Sonja Rueff-Frenkel (FDP, Zürich). Entlang der Strecke würden vier Schulhäuser liegen, mit insgesamt über 1000 Schülerinnen und Schüler.
Massive Unterstützung trotz Kritik
Es brauche Massnahmen, um Velofahrer abzubremsen. Zusammen brachten es FDP und SVP auf 69 Stimmen. 60 waren für die vorläufige Unterstützung notwendig. Die Einzelinitiative geht nun an den Regierungsrat, der dazu Stellung beziehen wird.
Dann kommt das Geschäft erneut in den Rat – wohl ohne Erfolg. Eine Mehrheit der Stimmen dürfte das Anliegen dann nicht holen. Die anderen Parteien sahen in diesem Vorstoss einen «grundsätzlichen Angriff auf Verbesserungen für den Veloverkehr», wie es Stephan Hegetschwiler (GLP, Zürich) ausdrückte.
Natürlich seien rücksichtslose Velofahrer ein Ärgernis, sagte Daniel Sommer (EVP, Affoltern am Albis). Allerdings müsste man dann auch alle Autos im Bereich von Schulhäusern verbieten.
Stadt oder Kanton: Wer ist zuständig?
Zudem sei die Schnellroute in Wollishofen Sache der Stadt, nicht des Kantons. Die SP sah in dem Vorstoss einen Versuch, Veloschnellrouten generell zu verhindern.
«Ginge es wirklich um die Sicherheit der Kinder, müsste man die Gefährlichkeit der Autos reduzieren», schliesslich sind Autos die grössere Gefahr», sagte Rosmarie Joss (Dietikon). Es gebe drei Mal so viele Unfälle mit Autos wie mit Velos und diese seien auch noch viel schwerwiegender.