Ostern

Putin kündigt Waffenruhe über Ostern an – Selenskyj skeptisch

Russlands Präsident Wladimir Putin will bis zum Ostermontag angeblich auf neue Angriffe verzichten.

Kremlchef Wladimir Putin
Wladimir Putin verkündet eine Waffenruhe über Ostern. (Archivbild) - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin hat in seinem Krieg gegen die Ukraine einseitig eine Feuerpause ausgerufen.
  • Sie gilt von heute von 18 Uhr (Moskauer Zeit) bis 0.00 Uhr in der Nacht auf Montag.

Kremlchef Wladimir Putin hat in seinem Krieg gegen die Ukraine überraschend eine Feuerpause für Ostern ausgerufen. Putin hatte sich zuvor mit Generalstabschef Valeri Gerassimow getroffen und über die Lage an der Front informieren lassen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die Waffenruhe werde von den russischen Truppen unter der Bedingung eingehalten, dass sich auch die ukrainischen Streitkräfte daran hielten.

Der Kreml teilte mit: «Während des Treffens im Kreml hörte der Oberbefehlshaber einen Bericht von Waleri Gerassimow, dem Generalstabschef der russischen Streitkräfte, über die Lage an der Kontaktlinie und teilte mit, dass die russische Seite alle Feindseligkeiten von 18.00 Uhr (Moskauer Zeit) am 19. April bis 00.00 Uhr (Moskauer Zeit) am 21. April einstellt.»

Gleichzeitig wünschte Putin allen russischen Kämpfern an den Fronten in der Ukraine ein frohes Osterfest. Das Osterfest der Orthodoxen Kirche fällt dieses Jahr mit dem Osterfest der Katholischen und Evangelischen Kirche zusammen.

Hintergründe der Entscheidung unklar

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass die Waffenruhe aus humanitären Gründen eingeführt werde. Die Hintergründe dieser Entscheidung waren zunächst unklar.

Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen.

US-Präsident Donald Trump hat klargemacht, dass er schnelle Fortschritte sehen will, damit der Krieg in der Ukraine schliesslich endet – andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen.

Er wolle «sehr bald» eine Einigung sehen, sagte Trump im Weissen Haus. Wie viele Tage damit gemeint seien, konkretisierte er nicht.

Der US-Präsident betonte, dass er bei mangelnder Kompromissbereitschaft beider Seiten kein Interesse an einer Fortsetzung seiner Vermittlungsbemühungen habe.

«Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen», sagte er. «Aber hoffentlich werden wir das nicht tun müssen.»

Raketenalarm in der Ukraine

Die russischen Streitkräfte hatten in den vergangenen Monaten ihre Gebietseroberungen im Osten der Ukraine langsam und unter hohen Verlusten ausgebaut.

Putin stellte laut Staatsagentur Tass die Entwicklung so dar: «Die Lage an der Kontaktlinie ist klar und entwickelt sich in einer für uns günstigen Weise», sagte er demnach. «Die russischen Truppen rücken Schritt für Schritt und zuversichtlich vor.»

Zeitgleich mit der Ankündigung der Feuerpause durch Putin wurde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Alarm vor einem möglichen Raketenangriff ausgelöst.

Eine offizielle Reaktion aus Kiew auf die angekündigte Oster-Feuerpause blieb vorerst aus. Putin sagte laut Tass, er hoffe, dass die Ukraine dem Beispiel folge und ebenfalls das Feuer einstelle.

«Die Reaktion der Ukraine wird zeigen, wie ernsthaft sie bereit und in der Lage ist, an Friedensgesprächen teilzunehmen», so Putin demnach.

Selenskyj reagiert skeptisch auf Putins Oster-Feuerpause

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich skeptisch zu der von Kremlchef Wladimir Putin überraschend angekündigten einseitigen Feuerpause zu Ostern geäussert.

«Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

trump Selenskyj
Selenskyj zeigt sich skeptisch. (Archivbild) - dpa

45 Minuten vor Inkrafttreten der Feuerpause seien russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Die Flugabwehr der Ukraine habe bereits das Feuer eröffnet.

«Shahed-Drohnen an unserem Himmel entlarven Putins wahre Einstellung zu Ostern und zu Menschenleben», kritisierte Selenskyj. Der Präsident machte zunächst keine Angaben dazu, ob die Ukraine das Feuer über Ostern ebenfalls einstellen würde.

Im Moment der Verkündung der einseitigen Oster-Feuerpause durch den Kreml war in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zudem Raketenalarm ausgelöst worden.

Ukrainischer Aussenminister ebenfalls skeptisch

Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha hat sich wie auch Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisch zu der von Moskau angekündigten 30-stündigen Feuerpause zu Ostern geäussert.

Er erinnerte in einem Beitrag auf der Plattform X daran, dass die Ukraine bei Friedenssondierungen Anfang März in Dschidda dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause zugestimmt habe. Allerdings habe Russland abgelehnt und stattdessen eine Reihe von Vorbedingungen gestellt.

«30 Stunden statt 30 Tage», fasste Sybiha das Angebot Putins zusammen. Leider sei das russische Missverhältnis zwischen Erklärungen und Tatsachen bekannt. «Wir wissen, dass wir seinen Worten nicht trauen können und dass wir die Taten betrachten, und nicht die Worte.» Nach seiner Meinung könnte Moskau jederzeit einer 30-tägigen Feuerpause ohne Vorbedingungen zustimmen.

Sybiha forderte die Partner der Ukraine zu Wachsamkeit auf. «Nur Taten und nicht Worte können die Wahrheit enthüllen: Dieser Krieg begann und dauert nur wegen Russland an.»

Kommentare

Wenne

Und die wird er natürlich einhalten, träumen erlaubt!

User #4679 (nicht angemeldet)

googelt einmal ukraine und korruption

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