Egolzwil

Erfolgreiche Jahresrechnung 2024 trotz unsicherer Zukunft

Gemeinde Egolzwil
Gemeinde Egolzwil

Hinterland,

Die Rechnung von Egolzwil schliesst mit einem Plus von 1,19 Millionen Franken, dank höherer Steuereinnahmen und Minderausgaben in Sozialbereich und Bildung.

Das Gemeindehaus von Egolzwil.
Das Gemeindehaus von Egolzwil. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Egolzwil berichtet, darf der Gemeinderat wie in den vorangegangenen Jahren wiederum ein sehr gutes Jahresergebnis 2024 präsentieren. Die Erfolgsrechnung 2024 schliesst bei 11'870'366,45 Franken Aufwand und 13'064'352,95 Franken Ertrag mit einem Ertragsüberschuss von 1'193'986,50 Franken ab.

Das Budget 2024 sah einen Ertragsüberschuss von 6161,20 Franken vor. Zu diesem erfreulichen Ergebnis trugen die höheren Einnahmen bei den Gemeinde- und Sondersteuern im Umfang von 906'000 Franken und die Minderausgaben in den Aufgabenbereichen Soziales und Gesundheit von 140'300 Franken und Bildung von 55'000 Franken bei.

Die hohen Steuereinnahmen basieren insbesondere auf den Erträgen früherer Jahre bei den natürlichen und juristischen Personen. Ebenfalls schlossen die Sondersteuern aus den Kapitalauszahlungen wieder 130'000 Franken über Budget ab.

Weniger Ausgaben im Sozialbereich und Bildungskosten

Ein Rückgang ist bei den Handänderungssteuern zu verzeichnen. Der Ertrag ist fast 40'000 Franken tiefer als angenommen. Im Sozialbereich zeichnet sich ein Trend von der stationären zur ambulanten Pflege ab.

Während die Kosten der stationären Pflege stabil blieben, ist die ambulante Pflege um 27 Prozent angestiegen. Diese Kostensteigerung ist einerseits auf den teuerungsbedingten Preisanstieg bei den Tarifen, aber auch auf einen grösseren Bedarf an Einsatzstunden zurückzuführen.

Die in der Sozialhilfe erwartete Kostensteigerung ist nicht eingetreten. Die Ausgaben beliefen sich auf 122'454,26 Franken. Budgetiert waren Ausgaben von 228'000,00 Franken. Bei der Bildung wurde das Budget um rund 55'000 Franken nicht ausgeschöpft.

Diese Minderkosten sind auf tiefere Lohnkosten aufgrund von Vakanzen im schulpsychologischen Dienst und wegen nicht ausgeschöpftem Material- und Projektaufwand der obligatorischen Schule zurückzuführen.

Bilanzsumme wächst durch flüssige Mittel und Anlagen

Die Bruttoinvestitionen betrugen im Jahr 2024 1'535'593 Franken. Rund 1'258'827 Franken flossen in die Sach- und 140'808 Franken in die immateriellen Anlagen. Budgetiert waren Bruttoinvestitiionen von 2'373'350 Franken.

Da Projekte wie der Haldenweg, das Grundwasserpumpwerk und die energetische Sanierung des Schulhauses noch nicht abgeschlossen werden konnten, werden die nicht beanspruchten Mittel auf das Jahr 2025 übertragen.

Die Bilanz weist per 31. Dezember 2024 Aktiven und Passiven von je 25'167'709,22 Franken (Vorjahr: 23'511'134 Franken) aus. Dies entspricht einer Zunahme der Bilanzsumme von 1'656'575 Franken.

Die Zunahme der Bilanzsumme ist auf den Anstieg der flüssigen Mittel von rund 600'000 Franken, die Aktivierung der fertiggestellten Anlagen (Hinterbergstrasse, Engelbergstrasse) und auf eine Zunahme der ausstehenden Steuerforderungen zurückzuführen. Das Finanzvermögen beläuft sich auf 1'140'137,14 Franken oder 5,6 Prozent der Aktiven.

Nettoverschuldung pro Einwohner sinkt

Alle Kennzahlen befinden sich innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte des Kantons. Die Nettoverschuldung je Einwohner erfährt eine Reduktion um 200 Franken auf 925 Franken.

Die Nettoschuld bezieht sich auf das Investitionsvolumen, welches im Jahr 2024 bei insgesamt 1'535'593 Franken lag.

Erfolgsrechnung im Lot – Ausblick bleibt dennoch vorsichtig

Bereits zum dritten Mal darf der Gemeinderat einen äusserst erfreulichen Rechnungsabschluss präsentieren. Die budgetierten Aufwendungen mit dem Ergebnis halten sich die Waage, währenddem wiederum wesentlich höhere Steuererträge bei den Nachträgen frühere Jahre und den Sondersteuern auf den Kapitalauszahlungen erzielt werden konnten.

Die Finanzkennzahlen haben sich deshalb gegenüber dem Vorjahr etwas verbessert. Die in der Finanzstrategie festgelegten Planungsparameter konnten ebenfalls erreicht werden.

Wie nachhaltig die Erträge auch in Zukunft sein werden, kann nicht abschliessend beurteilt werden. Es bestehen verschiedene Abhängigkeiten, die Einfluss auf die Gemeindefinanzen haben, namentlich die Erträge aus der OECD-Steuern, der Finanzausgleich, die einheitliche Finanzierung der Gesundheitskosten und nicht zuletzt auch die derzeit unsichere Weltlage.

Die Auswirkungen auf die Gemeinden werden sich erst mittelfristig zeigen. Darum ist es auch schwierig, Prognosen zu machen. Ausserdem steht die Gemeinde Egolzwil mit der Dorfkernentwicklung vor einer grossen Herausforderung in finanzieller und gesellschaftlicher Hinsicht.

Somit gilt weiterhin, die zur Verfügung stehenden Mittel sorgsam einzusetzen, damit die Erfolgsrechnung im Lot bleibt und die bevorstehenden Investitionen nicht zu einer starken Zunahme der Verschuldung führen werden.

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