Katastrophen

Deutschland Flutkatastrophe: Touristen belästigen die Opfer

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Drei Monate sind seit der verheerenden Flutkatastrophe im Westen Deutschlands vergangen. Während Geld-Sorgen machen den Opfern auch Schaulustige zu schaffen.

Bei der Flutkatastrophe in Deutschland starben im Juli m - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Flut-Opfer in Deutschland warten immer noch auf die finanziellen Hilfen.
  • Währenddessen müssen sie sich auch vermehrt gegen Schaulustige wehren.
  • Das berühmte Loch von Erftstadt-Blessem zieht nämlich Katastrophen-Touristen an.

Mitte Juli wurde der Westen Deutschlands von einem Jahrhundert-Hochwasser überrascht. Besonders betroffen waren die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Extremer Starkregen an der Ahr verwandelte kleine Flüsse und Bäche in reissende Ströme. Die Flutwelle setzte Teile des Tals unter Wasser und zerstörte ganze Ortschaften.

In Nordrhein-Westfalen starben 48 Menschen, in Rheinland-Pfalz gab es 134 Tote, fast alle im Landkreis Ahrweiler in der Eifel. Zwei weitere Personen werden noch immer vermisst. Rund 42'000 Menschen sind von den Flut-Folgen betroffen. Mittlerweile sind seit der schrecklichen Katastrophe zwar drei Monate vergangen, doch im Flutgebiet ist noch nichts normal.

Wie ein Bericht der Nachrichtenagentur dpa zeigt, sind die Menschen traumatisiert, fürchten sich vor dem Regen und wissen nicht, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Der Bericht porträtiert verschiedene Familien, die noch immer auf grössere Summen der versprochenen staatlichen Sofort-Hilfe warten.

Susanne Dunkel musste wegen Schaulustigen Vorhänge nähen

Die 70-jährige Susanne Dunkel, die nur eine Strasse neben dem inzwischen berühmten grossen Loch von Erftstadt-Blessem wohnt, konnte mit der bisher erhaltenen Soforthilfe gerade mal eine neue Haustür bezahlen. Eine neue Küche hat sie geschenkt bekommen, trotzdem ist ihre kleine Wohnung noch immer fast leer.

Als wären die Sorgen der Flut-Opfer von Erftstadt-Blessem nicht schon gross genug, kommen dann an den Wochenenden auch noch Schaulustige vorbei. Der «deutsche Grand Canyon» ist nämlich zu einer regelrechten Attraktion geworden. Das Luftbild des Lochs ging um die Welt.

Susanne Dunkel musste sich schon Vorhänge nähen, damit die Katastrophen-Touristen am Wochenende nicht durch ihre Fenster spähen und filmen. «Den ganzen Sonntag geht das so. Das ist nicht schön, wenn Sie hier sitzen. Das nervt.»

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