Zürcher Kinderspital nach Pandemie wieder in Schwarzen Zahlen
Die Corona-Pandemie war auch wirtschaftlich herausfordernd für das Zürcher Kinderspital. Nun schreibt das «Kispi» aber wieder Schwarze Zahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Zürcher Kinderspital erzielt ein Nettoergebnis von 1,1 Millionen Franken.
- Erstmalig seit der Pandemie schreibt das Spital wieder Schwarze Zahlen.
Es reisen zwar noch immer weniger ausländische Patientinnen und Patienten an, doch ist die Auslastung im Universitäts-Kinderspital Zürich 2022 wieder gestiegen: Der Betrieb des «Kispis» erzielte ein positives Nettoergebnis von 1,1 Millionen Franken.
In den beiden Pandemiejahren davor musste der Betrieb noch Defizite in Höhe von 3,1 und 9,3 Millionen Franken hinnehmen, die von der Kinderspital-Eleonorenstiftung getragen wurden.

Die Verbesserung sei insbesondere auf das Einsetzen der RS-Virus-Welle gegen Ende des Jahres zurückzuführen, wie es in den Jahres- und Finanzberichten 2022 heisst, die am Freitag veröffentlicht wurden.
Durch dieses Virus seien die Frequenzen in den Notfallabteilungen «bis zur Belastungsgrenze angestiegen». Als Folge davon habe auch die Auslastung in den Bettenabteilungen stark zugenommen.
Reha-Betrieb rentiert
Auch neue Tarifverträge im Bereich der Kinder-Reha Schweiz in Affoltern hätten zu diesem erfreulichen Abschluss beigetragen, heisst es weiter. Mit der von den Versicherern akzeptierten Tariferhöhung sei nun «erstmals ein zumindest annähernd kostendeckender Reha-Betrieb» möglich.
Die Auslastung im stationären Bereich stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozentpunkt an. Sie blieb damit aber nach wie vor deutlich unter dem Wert, der vor der Pandemie bestand.
Dies trifft gemäss Finanzbericht insbesondere für ausländische Selbstzahler zu. Corona-Reisebeschränkungen sowie die geopolitische Lage mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine hätten in diesem finanziell wichtigen Bereich zu tiefen Fallzahlen geführt – der Umsatz liegt rund 5 Millionen Franken unter dem früheren Niveau.
Im ambulanten Bereich hielt das Wachstum demgegenüber ungebremst an. Auf das finanzielle Ergebnis wirke sich dies allerdings nur bescheiden aus, heisst es im Finanzbericht mit Verweis auf den «völlig veralteten Tarifkatalog TarMed».
Verkauf von Liegenschaften
Die Eleonorenstiftung weist in ihrer operativen Stiftungsrechnung insgesamt ein positives Ergebnis von rund 60 Millionen Franken aus. Dies ist vor allem auf das Segment «Übriges» zurückzuführen; die Stiftung verkaufte unter andrem zwei Liegenschaften mit einem Buchgewinn von 35 Millionen Franken sowie Wertschriften mit einem Gewinn von fünf Millionen Franken.
Dieser Erlös wird zur Finanzierung des Kinderspital-Neubaus in der Lengg verwendet. Der Bezug des Gebäudes ist ab Frühling 2024 vorgesehen, im Oktober 2024 startet die eigentliche Patientenbehandlung.