Indische Schüler erfinden stromlosen Kühlschrank

Marie Augustin
Marie Augustin

Indien,

Drei Schüler aus Indien haben ein Kühlverfahren entwickelt, mit dem sich Kühlschränke ohne Strom betreiben lassen.

Jungen Schüler Kühlschrank Strom
Dank dieser drei Erfinder könnte sich das Leben für vom Stromnetz abgeschnittene Gemeinden für immer verändern. - threeearthprize.org

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei indische Schüler haben einen Kühlschrank namens Thermavault erfunden.
  • Dieser benötigt keinen Strom, um die Inhalte zu kühlen.
  • Stattdessen senkt ein Gemisch aus Salzen die Temperatur.

Dhruv Chaudhary, Mithran Ladhania und Mridul Jain haben es geschafft, etwas zu erfinden, das Millionen Leben verändern könnte: Einen Kühlschrank, der keinen Strom benötigt, um zu funktionieren.

Zahlreiche Gemeinden auf der Welt sind noch immer vom Stromnetz abgeschnitten. Und auch ein Stromausfall kann erschlossene Gemeinden bedrohen. Der «Thermavault» der drei indischen Schüler könnte hier eine Revolution einleiten.

Thermavault Kühlschrank Strom Schüler
Der Thermavault könnte das Leben in stromlosen Gemeinden erleichtern. Aber auch zur Medikamenten-Kühlung in Spitälern könnte er eingesetzt werden. (Symbolbild) - depositphotos.com

Verwendet wird ein Kühlverfahren, das als ionokalorische Kühlung bezeichnet wird, berichtet «sunnyskyz.com». Dabei erfolgt eine Wärmeabsorption über in Wasser gelöste Salze: Die Hauptkühlung wird mittels des Salzes Ammoniumchlorid erreicht, welches die Wassertemperatur um bis zu 28 Grad Celsius senken kann.

Trio will Preisgeld in weitere Thermavaults investieren

Um eine Temperatur von bis zu minus zehn Grad Celsius zu erreichen, fanden die Schüler ebenfalls eine Lösung: Eine chemische Reaktion zwischen Bariumhydroxid-Octahydrat und Ammoniumchlorid brachte hier den gewünschten Erfolg.

Die Salze müssen dazu vom Anwender in einen speziell isolierten Behälter gefüllt und verrührt werden. Die im Kühlschrank aufbewahrten Güter werden anschliessend effizient und gleichmässig gekühlt.

Findest du, Ideen wie diese sollte man weiter fördern?

Für ihre Erfindung arbeiteten die Schüler eng mit dem Professor und Materialwissenschaftler Mobin Shaikh zusammen. Der Thermavault brachte den Jungen den renommierten Earth Prize 2025 und ein Preisgeld von 12'500 US-Dollar ein (10'100 Franken). Von dem Preisgeld sollen 200 weitere Kühlschränke gebaut und für Praxis-Tests an 120 Spitäler verteilt werden.

Kommentare

User #1877 (nicht angemeldet)

Hier scheint jemand keine Ahnung zu haben, was ein Perpetuum mobile ist. Noch mal zum mitschreiben, wie dieser Kühlschrank funkioniert: Er besteht aus zwei Kisten zwischen denen ein Zwischenraum ist, in den die Salze gestreut werden. Dann wird zimmerwarmes Wasser mit in den Zwischenraum gegeben und die gesamte Kiste Kiste bewegt, damit sich alles vermischt und die chemische Reaktion stattfinden kann. Bei der chemischen Reaktion wird der Umgebung Energie entzogen, weshalb diese abkühlt. Das Kühlgut kommt dann in die innere Kiste wo es nicht mit den Salzen in Berührung kommt. Wenn der Kühlschrank nicht mehr kühl genug ist, werden die Salze aus dem Zwischenraum wieder entnommen und gekocht, bis alles Wasser verdampft ist (und hier wird von außen wieder Energie hinzugefügt, weshalb es kein Perpetuum mobile ist). Außerdem wird dadurch die chemische Reaktion wieder rückgängig gemacht, so dass die Salze wiederverwendet werden können. Natürlich muss man dann erstmal warten, bis diese abgekühlt sind. Aber hätte man sich mal informiert statt zu meckern wüsste man, dass diese Kühlschränke als Transportboxen für medizinsche Substanzen gedacht ist und nicht für den Dauergebrauch als Essenskühlschrank. Darum ist das kein Problem.

User #3416 (nicht angemeldet)

Als Dipl. Ing. kann ich nur staunen ob so einer Perpetuum mobile Lösung…weiter so und bald haben sie auch die Lösung für E-Autos ohne Strom 🤣

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