Bild des Universums: Physiker stellt Urknall-Theorie infrage

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

USA,

Das Bild vom Universum gerät ins Wanken: Ein Physiker präsentiert ein Modell, das den Urknall ersetzt – und unser Verständnis revolutionieren könnte.

Bild Urknall
Ein Physiker stellt die Urknall-Theorie infrage und zeichnet ein anderes Bild (Symbolbild). - Depositphotos

Seit Jahrzehnten gilt der Urknall als Ursprung des Universums. Doch ein Physiker stellt diese Annahme nun mit einer bahnbrechenden Idee infrage.

Das neue Modell könnte das Bild vom Kosmos grundlegend verändern, wie «Frankfurter Rundschau» berichtet. Dr. Richard Lieu von der University of Alabama in Huntsville hat eine neue Theorie.

Er schlägt vor, dass das Universum nicht aus einem einzigen Urknall hervorgegangen ist und zeichnet ein anderes Bild.

Temporale Singularitäten statt einmaligem Urknall

Stattdessen habe es eine Reihe plötzlicher, extrem kurzer Energieschübe gegeben, sogenannte temporale Singularitäten, die das gesamte Universum durchdringen. Diese Ereignisse seien so kurz und intensiv, dass sie sich nicht direkt beobachten lassen, wie «Focus» erläutert.

Laut Lieu könnten diese Singularitäten viele Phänomene erklären, die bisher mit Dunkler Materie und Dunkler Energie begründet wurden. Dazu zählen die beschleunigte Expansion des Universums und die zusätzliche Gravitation in Galaxien, wie «Chip» berichtet.

Temporale Singularitäten statt einmaligem Urknall

Das Modell sieht vor, dass diese Singularitäten überall und gleichzeitig auftreten, aber sofort wieder verschwinden. Ihre Flüchtigkeit könnte erklären, warum Dunkle Materie und Dunkle Energie bislang jeder Messung entzogen bleiben, so «futurezone».

Bild des Weltalls
Das James Webb Teleskop konnte 2022 die Entstehung eines neuen Sterns beobachten (Archivbild). - keystone

Zwischen den Singularitäten sei das Universum frei von diesen exotischen Komponenten. Der entscheidende Unterschied zum Urknall-Modell liegt laut Lieu darin, dass die Singularität nicht einmalig, sondern mehrfach auftritt.

Die Entstehung und Stabilität von Strukturen lasse sich laut Lieu auch ohne einen einmaligen Urknall erklären, schreibt die «Frankfurter Rundschau».

Revolution im kosmischen Bild

Lieu betont, dass sein Modell vollständig in die Allgemeine Relativitätstheorie eingebettet ist. Es wahrt den Energieerhaltungssatz und kommt ohne exotische Annahmen wie negative Masse aus, wie «Focus» berichtet.

Die Theorie erfüllt alle bekannten Energiebedingungen, die für die physikalische Konsistenz notwendig sind. Allerdings bleibt offen, was diese Singularitäten tatsächlich verursacht.

Ähnlichkeiten mit Unterschieden

Lieu beschreibt sie als mathematische Lösungen der Gleichungen, ohne eine physikalische Ursache zu benennen. Auch das Standardmodell der Kosmologie kann die Ursache des Urknalls nicht erklären, wie «futurezone» einordnet.

Würdest du gerne einmal ins Weltall fliegen?

Die beste Möglichkeit, das Modell zu überprüfen, sieht Lieu in präzisen Himmelsbeobachtungen. Mithilfe bodengestützter Teleskope könnten winzige Sprünge in der Expansionsgeschichte des Universums entdeckt werden, die auf vergangene Singularitäten hindeuten, so «Chip».

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Kommentare

Irgend etwas steht über uns - aber nicht so wie es die Bibel sagt - und haben den ganzen Spektakel der Welt fabriziert und lassen uns suchen, denken, machen und vermuten. All die Steine müssen ja irgendwie entstanden sein, jemand muss einen Stoss gegeben haben!

User #4484 (nicht angemeldet)

Ja-Ja die hochwohl löbliche Wissenschaft muss ja gezwungenermassen ihr Theorien zur Entstehung des Universums ab und zu neu auflegen, um an die nötigen Fördergelder heran zu kommen - schliesslich wollen alle Beteiligten davon gut leben, denn beweisen muss man ja eh nichts.

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