EU

Johnson-Nachfolge: Truss will viele übernommene EU-Regeln abschaffen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Grossbritannien,

Im Rennen um die Nachfolge des britischen Premiers Boris Johnson will Anwärterin Liz Truss mit dem Versprechen einer weitgehenden Streichung noch geltender EU-Regelungen überzeugen. Alle aus EU-Zeiten übernommenen Gesetze sollten unter ihrer Regierung bis Ende 2023 in einem «Lagerfeuer der Bürokratie» dahingehend auf den Prüfstand gestellt werden, ob sie dem Wirtschaftswachstum Grossbritanniens dienten oder nicht, kündigte Truss am Samstag an. Beim Brexit-Referendum 2016 hatte Truss noch für den Verbleib ihres Landes in der EU gestimmt. Mit einem besonders scharfen Brexit-Kurs will sie daher nun Zweifler von ihrer Kehrtwende überzeugen.

Liz Truss will Nachfolgerin von Boris Johnson werden. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa
Liz Truss will Nachfolgerin von Boris Johnson werden. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Aaron Chown

Das Wichtigste in Kürze

  • Der bisherige Staatssekretär für Brexit-Chancen, Jacob Rees-Mogg, hatte zuvor mit einem deutlich weniger ambitionierten Plan - nämlich die Prüfung der über 2000 Gesetze bis Mitte 2026 - Zweifel im Kabinett ausgelöst.

Angesichts deutlicher Kürzungen in der öffentlichen Verwaltung sei dies kaum zu schaffen, so die Befürchtung.

Gewerkschaften fürchten zudem, dass Arbeitnehmerrechte durch die Massnahmen deutlichen Schaden nehmen könnten. Ausserdem könnten Umweltstandards unterlaufen werden und noch grössere Handelshürden entstehen, warnen Experten im «Guardian».

Truss' Rivale um den Premier-Posten Rishi Sunak kündigte am Samstag in einem Interview mit der «Times» an, mit einer Taskforce die enormen Wartezeiten auf Behandlungen und Operationen im britischen Gesundheitsdienst NHS bewältigen zu wollen. Ohne radikale Reformen drohe dieser «zusammenzubrechen», so Sunak.

In den nächsten Wochen entscheiden die Parteimitglieder der konservativen Tories, ob Truss oder Sunak im September in die Downing Street einziehen und Boris Johnson nachfolgen wird. In Umfragen führt die derzeitige Aussenministerin Truss. Sunak gestand ein, als «Underdog» ins Rennen zu gehen, obwohl er in den fraktionsinternen Abstimmungen durchweg die meisten Stimmen erhielt.

Kommentare

Weiterlesen

fechten
11 Interaktionen
Israel brüskiert
Zug
205 Interaktionen
Blackout

MEHR IN NEWS

Friedrich Merz
3 Interaktionen
Deutschland
Outdoor
Sitterdorf TG
Arosa
2 Interaktionen
In Arosa GR
Nach dem starkem Start ins Jahr droht der SNB ein Rückschlag.
3 Interaktionen
SNB

MEHR EU

Halbleiter
4 Interaktionen
Chip-Industrie
Designs
Verordnung
China
4 Interaktionen
Mangel
Europaflaggen
1 Interaktionen
Nach Kritik

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

kate william
Isle of Mull
William und Kate
Auf abgelegener Insel
«Robin Hood»-Baum
1 Interaktionen
«Robin Hood»
Rupert Grint
4 Interaktionen
«Harry Potter»-Star