Prozess in England: Warum wurde ikonischer Baum gefällt?
Zwei Männer stehen in England wegen des Fällens eines ikonischen Baumes vor Gericht.

Anderthalb Jahre nachdem ein ikonischer Baum in Nordengland gefällt wurde, stehen zwei Verdächtige vor Gericht. Der Hollywoodfilm «Robin Hood – König der Diebe» mit Kevin Costner hatte den Baum international bekannt gemacht. Zwei Männer im Alter von 39 und 32 Jahren sind nun wegen Sachbeschädigung angeklagt.
Das Gericht in Newcastle wählte am Montag die Jurymitglieder aus, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Kandidaten und Kandidatinnen seien unter anderem gefragt worden, ob sie eine emotionale Verbindung zu der Sehenswürdigkeit gehabt hätten.
Landesweite Empörung über das Fällen des Baumes
Dass der Baum gefällt worden war, hatte landesweit Empörung ausgelöst. Der Berg-Ahorn (auf Englisch Sycamore Tree) stand in einer Senke – der sogenannten Sycamore Gap – und war ein beliebtes Fotomotiv. Er wurde im September 2023 gefällt.
Der Stamm stürzte auf den Hadrianswall, den die Römer im zweiten Jahrhundert nach Christus zum Schutz vor Angriffen aus dem Norden sowie zur Kontrolle von Handelswegen gebaut hatten. Das Motiv der Tat ist unklar. Die Verdächtigen bestreiten die Vorwürfe.
Ihnen wird Sachbeschädigung im Wert von mehr als 620'000 Pfund (umgerechnet etwa 687'000 Franken) vorgeworfen. Zudem sollen sie mit der Aktion einen Schaden von etwa 1100 Pfund am Hadrianswall angerichtet haben. Am Dienstag soll der Prozess mit der Verlesung der Anklage beginnen.