100-Jähriger arbeitet noch immer sechs Tage die Woche

Sina Barnert
Sina Barnert

Deutschland,

Im bayrischen Neustadt denkt ein 100-Jähriger noch nicht an die Rente. Joachim Hess geht sechs Tage in der Woche seinem Job nach. Neun Stunden täglich.

Intertec Hundertjährig Arbeit
Joachim Hess (Mitte) arbeitet auch mit 100 Jahren noch sechs Tage in der Woche in seinem Unternehmen. - Intertec

Das Wichtigste in Kürze

  • Der hundertjährige Joachim Hess arbeitet noch immer in seiner Firma.
  • Sechs Tage die Woche besucht der Patron seinen Arbeitsplatz.
  • Dabei setzt er auch auf Sekt – und 15-Minuten-Schläfchen.

Auch mit hundert Jahren denkt Joachim Hess nicht daran, seinen Beruf an den Nagel zu hängen.

Der rüstige Unternehmer legt auch im hohen Alter nicht die Füsse hoch. Er arbeitet weiter. Und zwar nicht nur ab und zu für kurze Zeit.

Der Patron eines Familienunternehmens geht sechsmal pro Woche ins Büro. Von Montag bis Samstag verbringt Hess neun Stunden im Büro.

Sekt und Schläfchen als Kraftquelle

Gegenüber der deutschen «Bild» erklärt er: «Jeden Tag ab acht Uhr sitze ich am Computer. Zuerst lese ich die geschäftlichen Mails, denn das ist ja heutzutage die eingehende Post.»

Kannst du dir vorstellen, bis ins hohe Alter zu arbeiten?

Danach arbeite er sein geplantes Tagesprogramm ab, erklärt der Unternehmer weiter. Dazu gehört auch ein Glas Sekt um 11 Uhr. Und ein 15-minütiges Schläfchen.

Grund für seine Arbeitsmotivation bis ins hohe Alter: «Ich bin doch mit der Firma verheiratet.»

Hat in der Firma noch immer das Sagen

Wer aber denkt, der Hundertjährige sei in seinem Unternehmen nur noch eine Gallionsfigur, irrt gewaltig. Denn Hess ist nach wie vor alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer.

Er erklärt: «Ich kann Investitionen planen, mit der Bank verhandeln. Wir sind ein global agierender, familiengeführter Handwerksbetrieb.»

Doch warum arbeitet Hess noch immer, statt seinen Ruhestand und seine gute Gesundheit zu geniessen?

Leute ohne Motivation tun ihm leid

«Es ist Erfüllung, Vergnügen und vor allem Schaffensfreude», erklärt der Patron. Denn: «Beruf kommt doch von Berufung.»

Arbeitest du gerne?

Das sei schon seit den 1960er-Jahren sein Motto. Damals entwickelte er in einer angemieteten Garage die ersten Schutzvorrichtungen, die das Fundament für seine Firma legten.

Leute, die nicht gerne arbeiten würden, könne er nicht verstehen, erklärt er weiter. «Sie tun mir schrecklich leid, sitzen nur ihre Stunden ab, ihnen fehlt dadurch die Motivation.»

Verbrachte den hundertsten Geburtstag im Unternehmen

Zur Arbeit kommt der Patron übrigens in seinem weissen BMW 750 mit Baujahr 1989. Dieser sei seit drei Jahren als Oldtimer eingetragen.

Auch seinen Geburtstag hat Hess in der Firma gefeiert, wie er berichtet. Seine Mitarbeitenden hätten ihn überrascht. «Es war eine tolle Sause».

Der Hundertjährige weiter: «Das gehört zu meinem Rezept eines langen Lebens – auch mal richtig feiern. Wie gesunde Ernährung und natürlich die Arbeit.»

«Solange bis die Natur sagt, jetzt ist Schluss»

Es liege aber auch in den Genen, erklärt er». Denn: «Mein Vater und meine Mutter wurden beide über 90 Jahre alt.»

Er wolle noch so lange wie möglich weiterarbeiten, so Hess. Nämlich «solange bis die Natur sagt, jetzt ist Schluss!»

Kommentare

User #3364 (nicht angemeldet)

Der Papst hat auch bis zu allerletzt gearbeitet, vor diesen Leuten ziehe ich meinen Hut, auch wenn ich das für mich niemals anstrebe, da gibt es schon noch interessantere Dinge im Leben.

Luxy-1

Er ist wohl auch alt genug, um selber zu entscheiden, wie er seine Zeit verbringen möchte

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