EU

EU warnt Taliban vor Kriegsverbrechen und fordert Waffenruhe

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Belgien,

Die EU hat von den Taliban eine sofortige Waffenruhe verlangt. Zudem drohe wegen des Tötens von Zivilisten und weiteren Verbrechen internationale Verfolgung.

UN-Bericht
Kämpfer der radikalislamischen Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • EU-Vertreter drohen für Verbrechen verantwortlichen Taliban internationale Verfolgung an.
  • Die Eskalation der Gewalt in Afghanistan verursache grosses Leid für die Bevölkerung.
  • Nun fordert die EU eine sofortige und umfassende Waffenruhe.

Die EU hat die Konfliktparteien in Afghanistan zu einer sofortigen und umfassenden Waffenruhe aufgefordert. Die jüngste Eskalation der Gewalt durch die Taliban verursache enormes Leid für die Bevölkerung und erhöhe die Zahl der Binnenflüchtlinge.

Ihre militärische Offensive stehe so in direktem Widerspruch zu ihrem Bekenntnis zu einer Verhandlungslösung des Konflikts und zum Doha-Friedensprozess. Dies kritisierten der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und EU-Kommissar Janez Lenarcic am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung.

Josep Borrell EU
Josep Borrell, der EU-Aussenbeauftragte. - keystone

Zudem drohten die EU-Vertreter den Verantwortlichen für das willkürliche Töten von Zivilisten internationale Verfolgung an. Auch das öffentliche Auspeitschen von Frauen oder die Zerstörung von Infrastruktur könnten als Kriegsverbrechen verfolgt werden. Die verantwortlichen Befehlshaber oder Taliban-Kämpfer müssten zur Rechenschaft gezogen werden, so Borrell und Lenarcic.

In Afghanistan hat sich die Sicherheitslage zuletzt deutlich verschlechtert. Als Grund gilt das im April beschlossene Ende des internationalen Militäreinsatzes in dem Land. Der Ausbildungseinsatz der Nato für Sicherheitskräfte der afghanischen Regierung wurde bereits beendet. Auch der davon unabhängige Militäreinsatz der USA in dem Land soll bis Ende August vollständig abgeschlossen sein.

Afghanistan Taliban
Ein Mitglied der afghanischen Sicherheitskräfte nimmt an einer Militäroperation teil. - dpa

Auf Kritik an der Abzugsentscheidung entgegnet die Nato, dass sie weiter finanzielle Unterstützung leistet. Zudem würden nun im Ausland Trainingscamps für afghanische Spezialkräfte organisiert. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: Erst Anfang dieser Woche seien wieder von der Nato finanzierte Ausrüstung für die afghanischen Truppen und medizinische Versorgungsgüter geliefert worden.

Kommentare

Weiterlesen

Kabul
Fantasy Basel
Fünf Highlights

MEHR IN NEWS

Stromausfall in Spanien
67 Interaktionen
Laut Stromversorger
Tenniscourt Madrid Stromausfall Blackout
Stromausfall
Murg SG
Murg SG
Schiff
Schaffhausen

MEHR EU

China
1 Interaktionen
Mangel
Europaflaggen
1 Interaktionen
Nach Kritik
EU-Ratspräsident Costa
1 Interaktionen
Rom

MEHR AUS BELGIEN

Frank-Walter Steinmeier
1 Interaktionen
Nato-Bündnis
Steinmeier
1 Interaktionen
70 Jahre Bündnistreue
Tadej Pogacar
2 Interaktionen
Dritter Erfolg
Kaja Kallas
14 Interaktionen
Vorwurf