Waffen-Schmuggel? Libanon sichert Kontrollen am Beiruter Hafen zu
Libanons Verkehrsminister sichert strenge Sicherheitskontrollen im Hafen von Beirut zu, um den Waffenschmuggel der Hisbollah einzudämmen.

Nach Berichten zu Schmuggelrouten für Waffen der Hisbollah über den Hafen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat Libanons Verkehrsminister, Fais Rassamni, dort starke Sicherheitskontrollen zugesichert.
«Die Sicherheit im Hafen wird mit eiserner Hand durchgesetzt», sagte er, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete. Medienberichte, die daran zweifelten, wies er bei einem Besuch am Hafen entschieden zurück.
Libanesische Regierung unter Druck
Rassamni kündigte an, dass die Überwachung im Hafen verstärkt werde. Ähnlich wie zuvor am Flughafen von Beirut. «Wir arbeiten mit der gleichen Entschlossenheit», so der Minister.
Seit dem Krieg mit Israel gilt die Hisbollah im Libanon als stark geschwächt. Sie wird vom Iran unterstützt und bezieht von dort auch ihre Waffen. Der libanesische Staat steht unter Druck, die Ende November getroffene Waffenruhe durchzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der Hisbollah.
Hisbollah: Ein Staat im Staate
Lange Zeit wurde die Miliz über Schmuggelrouten durch Syrien versorgt. Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember wurden die Versorgungsrouten immer weiter abgeschnitten. Die neue Führung in Damaskus lehnt den Einfluss der Hisbollah – als Assad-Verbündete – im eigenen Land ab.
Die Hisbollah hatte sich zuvor im Libanon zu einem Staat im Staate entwickelt und übte bislang bedeutenden Einfluss auf zentrale Infrastrukturen wie den Hafen oder den Flughafen in Beirut aus. Kritiker und Beobachter werfen der Schiitenmiliz seit Langem vor, den Hafen für Waffenschmuggel zu nutzen.