Studie vom ICCT: Auch neue Diesel-Autos sind dreckiger als erlaubt

Nach Aufkommen des Diesel-Skandals wurden tausende Autos zurückgerufen. Software-Updates sollten dafür sorgen, dass die Autos weniger Dreck in die Luft pusten. Das Problem ist aber nicht gelöst. Dies zeigt eine umfassende Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT).

Die Nichtregierungsorganisation hat 700'000 Autos untersucht. Resultat: Selbst Diesel-Fahrzeuge mit neuen Euro-6-Motoren stossen im Schnitt doppelt so viele Stickoxide aus als erlaubt. Motoren des Vorgängerstandards Euro 5 überschreiten die Grenzwerte gar um bis zu Faktor 18. «Nur wenige im Markt verfügbare Euro-6-Dieselautos sind sauber», so das Fazit von ICCT-Europachef Peter Mock.

Wie es um Ihr Fahrzeug steht, können Sie hier herausfinden. Die Resultate sind frei zugänglich. Lesehilfe: Mit Grün werden Autos bewertet, die weniger als 90 Milligramm Stickoxid in die Luft blasen. Gelb gibt es für weniger als 180 Milligramm. Wer drüber liegt, wird mit Rot bewertet.

Gemessen wurde auf ungewöhnliche Weise: An Punkten in Barcelona, London, Leeds, Stockholm und Zürich wurde der Abgas-Ausstoss per Lichtstrahl gemessen. Ohne dass der Fahrer etwas mitbekam. Dank dem Nummernschild konnte der genaue Fahrzeugtyp herausgefunden werden. Die Technik wurde bereits in den USA und China erprobt.

Der Autoindustrie passen die Resultate natürlich nicht. Sie weist darauf hin, dass der neue Euro-6d-Standard besonders wenig Schadstoffe ausstosse. Allerdings gibt es zur Zeit noch sehr wenig Modelle auf dem Markt.