Macklemore beim Deichbrand-Festival: Zentralrat der Juden warnt
Der geplante Auftritt von Macklemore beim Deichbrand-Festival sorgt für Kontroversen. Der Zentralrat der Juden warnt vor Antisemitismus und ruft zur Vorsicht au

Der US-Rapper Macklemore, bekannt für Hits wie «Thrift Shop» und «Can’t Hold Us», steht erneut im Fokus scharfer Kritik. Der Zentralrat der Juden in Deutschland warnt jedoch jüdische Festivalbesucher ausdrücklich vor dem Deichbrand-Festival.
Laut dem Zentralrat verbreite der Künstler antisemitische Propaganda und verharmlose den Holocaust. Dies mache laut «NDR» das Festival zu einem unsicheren Ort für Jüdinnen und Juden, so ein Sprecher des Zentralrats.
Besonders umstritten ist Macklemores Song «Hind’s Hall», der propalästinensische Proteste thematisiert und Israel Apartheid vorwirft. Der Rapper hatte zudem an pro-palästinensischen Demonstrationen teilgenommen, was seine Kritiker laut «Zeit» als einseitige und gefährliche Positionierung bewerten.
Popkultur trifft auf Antisemitismus
Der Zentralrat der Juden sieht in Macklemores Auftritt ein fatales Signal. «Antisemitismus ist auf der grossen Bühne erwünscht», kritisierte ein Sprecher.
Die Einladung des Rappers sende eine Botschaft, die Holocaust-Verharmlosung und israelbezogenen Antisemitismus normalisiere. In einem Musikvideo des Künstlers werde etwa ein Bild aus dem Warschauer Ghetto mit einem palästinensischen Jungen im Westjordanland verglichen.

Eine Darstellung, die laut «Rundschau» der Zentralrat als Holocaust-Relativierung einstuft. Auch der niedersächsische Antisemitismusbeauftragte Gerhard Wegener fordert Konsequenzen, indem Macklemore ausgeladen werden solle.
Festival-Veranstalter reagieren auf Kritik
Das Deichbrand-Festival, das vom 17. bis 20. Juli 2025 nahe Cuxhaven stattfindet, erwartet rund 60'000 Besucher. Neben Macklemore treten Acts wie K.I.Z., Deichkind und Kontra K auf.
Die Veranstalter betonen, dass sie Diskriminierung in jeglicher Form nicht tolerieren und die Vorwürfe ernst nehmen. Man prüfe laut «Zeit» derzeit die Kritikpunkte am geplanten Auftritt des US-Rappers.
Macklemore selbst äusserte sich bislang nicht zu den aktuellen Vorwürfen. Trotz der Kontroversen bleibt er ein gefeierter Künstler, dessen Musik weltweit Millionen Menschen erreicht.
Ein Festival im Schatten der Debatte
Das Deichbrand-Festival steht dieses Jahr nicht nur für Musik, sondern auch für eine gesellschaftliche Debatte über Kunstfreiheit und Verantwortung.
Die Frage bleibt aber: Wie viel Bühne darf politisch umstrittenen Künstlern geboten werden?