Für mehr Artenvielfalt: Stadt ersetzt invasiven Kirschlorbeer

Stadt Sursee
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Die Stadt entfernt Kirschlorbeer-Sträucher auf öffentlichem Grund und ruft zur fachgerechten Entsorgung der invasiven Pflanze auch in Privatgärten auf.

Der Diebenturm in Sursee.
Der Diebenturm in Sursee. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Stadt Sursee berichtet, hat der Werkdienst beim Alterszentrum und beim Schulhaus Neufeld 14 Kirschlorbeer-Sträucher entfernt. Damit auch Private invasive Neophyten aus dem Garten fachgerecht entsorgen, stellt die Stadt Sursee wieder kostenlos Neophyten-Säcke zur Verfügung.

Seit dem 1. September 2024 gilt ein Freisetzungs- und Verkaufsverbot für den Kirschlorbeer – sowie 30 andere invasive, exotische Problempflanzen, so genannte invasive Neophyten. Weiterhin gibt es zahlreiche Kirschlorbeer-Sträucher in den Gärten.

Sie waren langezeit beliebt als blickdichte Sträucher, die auch im Winter ihre Blätter behalten. Wenn die Samen im Vogelkot im Wald verteilt werden, breitet sich der Kirschlorbeer jedoch unkontrolliert aus und unterdrückt das Aufwachsen einheimischer Jungpflanzen. Deshalb darf er nicht mehr verkauft und gepflanzt werden.

Stadt entfernt Kirschlorbeer auf öffentlichem Grund

Wer Kirschlorbeer und andere invasive Pflanzen im Garten hat, ist nicht automatisch verpflichtet, diese zu entfernen. Die Stadt Sursee tut dies jedoch auf öffentlichem Grund – und will so ihrer Vorbildfunktion gerecht werden.

Jede Pflanze weniger reduziert den Verbreitungsdruck der invasiven Art. Bei grossen Sträuchern braucht es viel Kraft oder geeignete Maschinen, um den Wurzelstock zu entfernen.

Das konnte vergangene Woche beim Schulhaus Neufeld und beim AltersZentrum St. Martin beobachtet werden. Die dortigen Kirschlorbeersträucher wurden vom Werkdienst ausgegraben und fachgerecht entsorgt.

Das heisst: Die Neophyten wurden beim Sammelhof Beck zur Verbrennung gebracht. Drei Männer, ein Radbagger inklusive Baggerfahrer, eine Akku-betriebene Kettensäge und ein Pritschenwagen-Transporter waren im Einsatz.

Kostenlose Neophyten-Säcke beziehen – gratis Wildsträucher bestellen

Invasive Neophyten dürfen nicht auf dem eigenen Kompost entsorgt werden. Bei einigen Arten reicht ein einziges Wurzelstück, aus dem wieder eine ganze Pflanze wachsen kann. Deshalb können bei der Stadt Sursee nun wieder orange Neophyten-Säcke bezogen werden.

Die Säcke dürfen ausschliesslich mit Neophytenmaterial gefüllt werden. Sie können kostenlos der Kehrichtentsorgung mitgegeben werden. Wer in Sursee den eigenen Kirschlorbeer oder Schmetterlingsstrauch durch einheimische Sträucher ersetzen möchte, kann nächsten Herbst wiederum kostenlos Wildsträucher bei der Stadt bestellen.

Das Bestellfenster ist ab September geöffnet. Bei der Umweltberatung Luzern findet man unter «Einheimische Pflanzen» eine Hilfestellung, die zeigt, welche einheimischen Sträucher sich je nach Anforderungen und Bedürfnissen für den eigenen Garten eignen.

Ersatzpflanzen beim Schulhaus Neufeld und AltersZentrum

Beim Schulhaus Neufeld hat der Werkdienst nach der Rodungsaktion zwei einheimische Felsenbirnen (Amelanchier ovalis) und als Bodendecker die Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) gepflanzt.

Beim AltersZentrum St. Martin wurden in den Baumscheiben fünf Purpurweiden (Salix purpurea gracilis) gesetzt. «Wir wollen nicht nur die Verbreitung des Kirschlorbeer verhindern, sondern mit den einheimischen Ersatzpflanzen auch die lokale Artenvielfalt stärken», sagt Stadtgärtner Johannes Weber.

Kommentare

User #4746 (nicht angemeldet)

Die Schweiz hat leider noch mehr invasive Arten...

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