Studie

Jedes sechste Schweizer Wohnhaus ist Naturgefahren ausgesetzt

Keystone-SDA
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Zürich,

Naturgefahren bedrohen jedes sechste Wohnhaus in der Schweiz, so eine neue Studie.

Misox
Im Misox GR wurden letztes Jahr nach Unwettern mehrere Häuser zerstört. - keystone

Fast jedes sechste Wohnhaus in der Schweiz liegt in einer von Naturgefahren bedrohten Zone. Dies zeigt eine neue Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB).

Weil ein Bergsturz das Dorf zu verschütten droht, musste Brienz in Graubünden bereits zweimal evakuiert werden. Im Sommer 2024 verloren im Bündner Misox und im Tessiner Maggiatal wegen Unwetter mehrere Menschen ihr Zuhause.

Wie nun eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung der ZKB zeigt, sind potenziell viele Hausbesitzer in der Schweiz von solchen Ereignissen betroffen.

Besonders viele sind es im Kanton Glarus: Fast die Hälfte der Wohngebäude ist mindestens einer Naturgefahr ausgesetzt. Dahinter folgen die Kantone Wallis (36%), Schwyz (30%), Graubünden (29%) und St. Gallen (27%).

Hochwasser als grösster Feind

Die Gefahrenstufe sei zwar meist gering (62 Prozent) oder mittel (34 Prozent). Jedes 125ste Wohngebäude liege jedoch in Zonen mit erheblichen Gefahren, so die Studie.

Für die Studie wurde die Bedrohung der Wohngebäude anhand der Gefahrenkarten von 21 Kantonen ausgewertet. Dabei zeigt sich: Hochwasser ist mit Abstand die grösste Bedrohung.

Die zweithäufigste Gefahr sind Rutschungen. Diese bedrohten selbst zahlreiche Wohngebäude im Kanton Basel-Landschaft, einer Region, in der man dies aufgrund der Geländebeschaffenheit nicht vermuten würde. Grund seien die vorherrschenden Ton- und Mergelschichten.

Vor allem sind starke Regenfälle aber in den Bergen problematisch, weil diese neben Überschwemmungen auch Murgängen und Gerölllawinen auslösen können.

Hoher finanzieller Aufwand für Schutzmassnahmen

Im Tessin liegen vergleichsweise wenige Wohngebäude in gefährdeten Zonen. Wenn sie allerdings in einer solchen liegen, sind sie häufig (46%) «mittel» oder gar «erheblich» gefährdet.

Das heisst, das Ausmass der möglichen Schäden könnte besonders hoch ausfallen. Nur die Kantone Wallis und Neuenburg mit je rund 50 Prozent weisen noch grössere Anteile dieser Gefahrenstufe auf.

Viele Risiken liessen sich durch Massnahmen an den Gebäuden oder durch Schutzbauten im Gelände, etwa durch Hochwasserschutzdämme, Steinschlagnetzte oder Ähnliches verhindern, schrieb die Bank. Diese seien aber mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden.

In der Schweiz wird laut ZKB jährlich mehr als eine Milliarde Franken in den Schutz vor Naturgefahren investiert.

Kommentare

User #2541 (nicht angemeldet)

Mit anderen Worten: Mitte Links will mehr Kohle für den ‚Klimaschutz‘

User #2444 (nicht angemeldet)

Früher baute man auch an gefährdeten Orten nicht

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