Trump nicht: Darum begrüsste Macron nur Selenskyj mit Bro-Handschlag
Beim Papst-Begräbnis sorgt Macron für Aufsehen: Er begrüsst Selenskyj mit einem «Bro-Handschlag», ignoriert aber Donald Trump zunächst. Ein Experte ordnet ein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Macron begrüsst Selenskyj herzlich mit einem Bro-Handschlag, lässt Trump aber aussen vor.
- Ein Körpersprachen-Experte analysiert die Begrüssungs-Situation an der Papst-Beerdigung.
- Möglicherweise hat eine Protokolländerung Macrons Verhalten beeinflusst.
Das Treffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj an der Trauerfeier für Papst Franziskus sorgt erneut für Gesprächsstoff. Jetzt aber wegen der Begegnung mit dem französischen Staatsoberhaupt Emmanuel Macron.
Vor dem Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und Selenskyj läuft Macron auf die beiden zu. Wie im Video zu sehen, begrüsst er Selenskyj sogar mit einem «Bro-Handschlag».
Macron gibt Trump dagegen nicht mal die Hand.
War das von Seite Macron ein Versehen oder möchte er damit ein Signal senden? Nau.ch hat bei einem Experten für Körpersprache nachgefragt.
Macron lässt Trump aussen vor
Stefan Verra ist österreichischer Autor und Redner. Er betont, wie wichtig Körpersprache in der politischen Kommunikation ist.
Der Körpersprachen-Experte analysiert die Begrüssung zwischen den drei Staatsoberhäuptern so: «Oberflächlich betrachtet will Macron scheinbar der Welt zeigen: ‹Ich fühle mich Selenskyj näher als Trump. Wir, die Ukraine und Frankreich halten zusammen und lassen Trump aussen vor.›»

Allerdings sei das nur bei oberflächlicher Betrachtung so. Bei genauem Hinschauen sehe man, dass für die Besprechung drei Stühle vorbereitet waren. «Möglicherweise wäre es also ein Gespräch zu dritt gewesen», sagt Verra.
Vielleicht habe es eine Änderung im Protokoll gegeben, so Verra. Somit wäre es die Überraschung von Macrons Seite gewesen, die den Händeschlag mit Trump nicht ermöglicht hat.
Wenn man nämlich Gerüchten Glauben schenken kann, habe Trump zu Macron in diesem Moment folgendes gesagt: «Tu mir einen Gefallen, lass uns alleine plaudern.»
«Nicht vorschnell urteilen»
Ausserdem habe sich Macron während der Trauerfeierlichkeiten für den Papst ziemlich weit durchs Publikum auf den Weg zu Trump gemacht. Dort gab er ihm zum Friedensgruss während der Messe die Hand.
«Also nicht vorschnell urteilen, sondern die Sache genau betrachten», sagt Verra.
Der herzliche Handschlag zwischen Macron und Selenskyj sei sicherlich ein Zeichen. Allerdings habe Macron genau diesen Handschlag mit Trump in Washington bei einem Besuch auch schon gemacht.
Versöhnliches Gespräch zwischen Trump und Selenskyj
Auch über die Bilder des Gesprächs zwischen Trump und Selenskyj, inmitten des Petersdoms, wird seit dem Wochenende rege diskutiert.
Eine Körpersprachen-Expertin analysierte, dass die beiden Präsidenten ihren Streit vor fast zwei Monaten nicht wiederholten. Es herrschte ein versöhnlicherer Ton.

Obwohl die Ausrichtung der Köpfe auf mögliches Konfliktpotenzial hinwies, deuteten die Nähe zueinander und die Haltungen auf eine Einigung hin. Das sagte die englische Kommunikationsexpertin Judi James.
Sowohl Trump als auch Selenskyj äusserten sich nach dem Treffen positiv auf den sozialen Medien.
