EU

Orban blockiert EU-Beitritt der Ukraine

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Belgien,

Ungarns Ministerpräsident Orban bekräftigt seinen Widerstand gegen die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine.

orban
Orban in Brüssel. - AFP

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat unmittelbar vor dem EU-Gipfel seinen Widerstand gegen eine Entscheidung für die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine bekräftigt. Man habe sieben Vorbedingungen gesetzt und selbst nach der Analyse der EU-Kommission seien drei davon zuletzt nicht erfüllt gewesen, sagte Orban am Donnerstag bei seiner Ankunft in Brüssel. Deswegen gebe es derzeit nichts zu diskutieren.

Man müsse darauf zurückkommen, wenn die Bedingungen erfüllt seien. Der ungarische Ministerpräsident machte zugleich deutlich, dass er auch dagegen ist, über den EU-Haushalt ein neues Instrument zur finanziellen Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine zu schaffen. Man solle das ausserhalb des Haushalts machen, sagte Orban und argumentierte, dass es aus seiner Sicht auch keinen Zeitdruck gebe.

Die Übergangslösung sei bereits im Haushalt, sagte Orban. Vorwürfe, dass er mit der Blockade die wegen Rechtsstaatsdefiziten eingefrorenen EU-Mittel für sein Land freipressen wolle, wies Orban kategorisch zurück. «Es geht hier nicht um einen Handel. Es geht hier nicht um einen Deal», sagte er.

Ungarns Prinzipien und EU-Gelder

Ungarn stehe für Prinzipien. Derzeit sind noch rund 21 Milliarden Euro an EU-Geldern für Ungarn eingefroren. Bis kurz vor dem Gipfel waren es sogar mehr als 30 Milliarden Euro gewesen.

Am Mittwoch hatte die EU-Kommission allerdings mitgeteilt, wegen vollzogener Justizreformen rund zehn Milliarden Euro freizugeben. Problematisch ist die Position von Orban vor allem deswegen, weil er sich mit Blick auf die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine auf einen Gipfelbeschluss aus dem Juni 2022 stützen kann.

Gipfelbeschluss und Beitrittsprozess

In diesem heisst es, über weitere Schritte im Beitrittsprozess solle erst entschieden werden, wenn «alle diese Bedingungen vollständig erfüllt sind». Befürworter einer positiven Entscheidung verweisen hingegen darauf, dass der Start von EU-Beitrittsverhandlungen vor allem ein symbolischer Schritt wäre,

da die Gespräche viele Jahre dauern dürften und ein Beitritt der Ukraine vor einem Ende des russischen Angriffskriegs als ausgeschlossen gilt.

Kommentare

Weiterlesen

Universität Zürich
27 Interaktionen
«Täuschung»
Grönland
372 Interaktionen
Nach Spanien

MEHR IN NEWS

Feuerwehr Aargau
Aarau
Wladimir Putin
6 Interaktionen
«Fragen»
Kleinflugzeug
6 Interaktionen
Monte-Rosa-Manöver

MEHR EU

Insel Malta
2 Interaktionen
Verstoss
Halbleiter
4 Interaktionen
Chip-Industrie
Designs
Verordnung
China
4 Interaktionen
Mangel

MEHR AUS BELGIEN

Boris Pistorius
13 Interaktionen
Haltung zur Nato
Frank-Walter Steinmeier
3 Interaktionen
Nato-Bündnis
Europaflaggen
1 Interaktionen
Nach Kritik
Steinmeier
2 Interaktionen
70 Jahre Bündnistreue