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EU tritt aus umstrittenem Energieabkommen aus

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Belgien,

Deutschland und weitere EU-Länder haben ihren Rückzug schon beschlossen – nun zieht die EU als Ganzes nach. Bis zum Austritt wird es aber noch eine Weile dauern.

Braunkohlekraftwerk
Dampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Niederaussem. - Oliver Berg/dpa

Die Europäische Union hat den Austritt aus einem umstrittenen internationalen Energieabkommen beschlossen. Bei einem Ministerrat in Brüssel stimmten die Mitgliedsländer einstimmig für einen gemeinsamen Rückzug aus dem sogenannten Energiecharta-Vertrag, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur sagten. Das EU-Parlament hatte bereits Ende vergangenen Monats grünes Licht gegeben.

Das 1998 in Kraft getretene Abkommen war geschaffen worden, um Investitionen in Gas-, Öl-, und Kohleprojekte zu schützen und steht bei Umweltorganisationen schon länger in der Kritik. Es erlaubt Investoren etwa Klagen gegen Staaten vor Schiedsgerichten. Dahinter steckt die Absicht, Unternehmen beim Investieren Sicherheit zuzusichern.

Mehrere EU-Länder Rückzug angekündigt

Die Bundesregierung hatte den Austritt Deutschlands aus dem Vertrag bereits Ende 2022 beschlossen. Auch andere EU-Länder wie Frankreich, die Niederlande und Spanien hatten den Rückzug angekündigt, Italien war bereits 2016 zurückgetreten. Die Ausstiegsfrist beträgt 20 Jahre. Die Europäischen Kommission hatte einen Austritt der EU im vergangenen Jahr vorgeschlagen.

Die deutsche Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini bezeichnete den Austritt als einen Meilenstein für den europäischen Klimaschutz. «Endlich können wir ohne die ständige Bedrohung durch milliardenschwere Konzernklagen entschlossene Massnahmen für eine klimaneutrale Zukunft ergreifen.»

Kommentare

User #5417 (nicht angemeldet)

Im Jahr 2013 verklagte Urgenda die Regierung der Niederlande, beziehungsweise den niederländischen Staat vor dem Gericht in Den Haag auf eine stärkere Reduzierung der Emissionen, um die Bevölkerung vor den Folgen der Umweltverschmutzung und des Klimawandels besser zu schützen. Urgenda war damit die erste Nichtregierungsorganisation, der es gelang, eine Regierung vor einem öffentlichen Gericht erfolgreich zu verklagen.

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