Minister: Zollpause ist Teil des Trump-Masterplans

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Donald Trump pausiert die Zölle wieder. Laut seinem Handelsminister ist das alles Teil der Strategie, um sich Verhandlungspfand zu verschaffen.

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Handelsminister Scott Bessent verteidigt die Zoll-Pause als Teil des Masterplans von Donald Trump. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump pausiert die Zölle für 90 Tage.
  • Laut dem Handelsminister habe man bereits am Sonntag darüber gesprochen.
  • Die Pause sei Teil der Strategie, die «Nervöslinge» der Wall Street unterschätzten Trump.

Eine Woche lang rauschten die Börsen weltweit in den Keller. Eine Woche lang herrschte grosse Unsicherheit. Dann lenkte Donald Trump am Mittwochabend ein: Die hohen Zölle von teils fast 50 Prozent werden für viele Länder für 90 Tage auf 10 Prozent reduziert.

Gleich nach Ankündigung der Zoll-Pause erholten sich die Märkte wieder etwas. Doch was hat Donald Trump zur Wende bewegt? Darüber hat sich das Kabinett wohl nicht abgesprochen.

Handelsminister Scott Bessent ist nämlich bemüht, sie gegenüber «CNN» als Teil des Masterplans darzustellen. Der Entscheid sei der «Strategie» gefolgt. Bereits am Sonntag habe er mit dem Präsidenten lange gesprochen. «Es war die ganze Zeit seine Strategie.»

Anfang Woche berichteten mehrere US-Medien, dass Trump eine 90-tägige Pause in Erwägung ziehe. Damals dementierte das Weisse Haus aber vehement.

Mit der Zoll-Ankündigung und der jetzigen Pausierung habe sich Donald Trump «so viel Verhandlungspfand wie möglich» verschafft. Der Grund für die Pause sei, dass sich so viele Länder gemeldet hätten und über eine Lösung verhandeln wollten.

Jede einzelne Lösung müsse genau auf das Land zugeschnitten sein, erklärt Bessent. Und weil Trump darin persönlich involviert sein wolle, brauche es die Pause von 90 Tagen.

Trump: «Die Leute wurden ängstlich»

Donald Trump selbst hingegen liefert bei einer Veranstaltung vor dem Weissen Haus aber eine andere Begründung: Die «Leute» seien etwas unruhig, «ein bisschen ängstlich» geworden. «Man muss flexibel sein.»

Trump argumentierte auch: «Der grosse Schritt ist nicht das, was ich heute gemacht habe.» Der grosse Schritt sei es gewesen, die Zölle überhaupt erst einzuführen, um die Ungleichheiten im Handel mit vielen anderen Ländern anzugehen.

«Das erfordert Mut.» Kein anderer Präsident habe das getan, obwohl es notwendig sei.

Zoll-Berater: «Nervöslinge an der Wall Street»

Der Handelsminister dementiert, dass die Talfahrt der Börsen einen Einfluss auf die Pause gehabt hätten. Dies tut auch Peter Navarro, Trumps Handelsberater, der wohl hinter den Zöllen steht. «Die Nervöslinge an der Wall Street versuchen, uns zu untergraben», sagt er. Sie hätten «die Verhandlungsmacht des Präsidenten» unterschätzt.

China gewährt Donald Trump aber keine Zoll-Pause: Peking hat hohe Gegenzölle beschlossen, die USA erhöhten sie ihrerseits nun auf 125 Prozent. Trump habe China in eine schlechte Position getrieben, so Bessent.

Er spreche nicht von einem «Handelskrieg, aber ich sage, dass China eskaliert hat». Bessent nennt es ein «Eigentor».

Kommentare

User #1999 (nicht angemeldet)

Trumps marktmanipulationen haben die dimension von watergate. Nixon war danach nicht mehr lange präsident.

User #2912 (nicht angemeldet)

Find ich gut. Er testet die Welt. 84% fallen wieder rein. Ist ok.

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