Netflix fokussiert sich in «Sergio» auf Romantik statt Politik

Robin Mahler
Robin Mahler

USA,

Der Menschenrechtler Sérgio Vieira de Mello setzte sich für den Frieden ein. Das von Netflix produzierte Drama «Sergio» bleibt erzählerisch auf der Strecke.

Netflix «Sergio»
Sérgio Vieira de Mello (Wagner Moura) gönnt sich mit Carolina (Ana de Armas) eine Auszeit. - IMDb

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Regisseur Greg Barker hat «Sergio» für Netflix inszeniert.
  • Im Drama geht es um den 2003 verstorbenen UN-Hochkommissar Sérgio Vieira de Mello.
  • Die Handlung wird durch wirre Zeitsprünge und eine melodramatische Romanze ausgebremst.

Die Arbeit des Diplomaten Sérgio Vieira de Mello (Wagner Moura) führt zu den gefährlichen Plätzen der Welt. In Krisengebieten wie Osttimor, Indonesien oder Kambodscha verhandelt der Brasilianer mit Revolutionären, Präsidenten und Kriegsverbrechern.

Privat verbringt er viel Zeit mit seiner Freundin Carolina Larriera (Ana de Armas). Das gemeinsame Idyll endet, als beide in den Irak nach Bagdad geschickt werden. Sérgio soll dort den Rückzug der einmarschierten US-Truppen in die Wege leiten.

Eine Bombenexplosion verhindert dieses Vorhaben. Unter den Trümmern eines Hotels verschüttet, erinnert er sich an einzelne Stationen seines Lebens.

«Sergio» bleibt schemenhaft

Der Regisseur Greg Barker drehte diverse Dokumentationen wie «Manhunt - Die Jagd nach Bin Laden» sowie «The Final Year». Barker beleuchtete 2009 in «Sergio» (hierzulande auf Netflix verfügbar) den 2003 verstorbenen Vieira de Mello.

Netflix «Sergio»
Moura wirkte vor «Sergio» bei «Narcos» auf Netflix mit. In der Serie spielte er den Drogenboss Pablo Escobar. - IMDb

Barker rückt nun in seinem gleichnamigen biografischen Drama die Beziehung zwischen Sérgio und dessen Geliebte Carolina in den Vordergrund. Die politischen Aktivitäten werden zwar thematisiert, bleiben aber genauso wie der Protagonist schemenhaft.

Ein typischer Film aus dem Hause Netflix

Filme wie «Das Letzte, was er wollte», «Triple Frontier» und «Extraction» spielen in Kriegsgebieten. Bei den genannten Beispielen handelt es sich um Eigenproduktionen von Netflix. «Sergio» reiht sich visuell problemlos in diese Auswahl ein. Der schlicht inszenierte Streifen verschwindet mit seiner oftmals schummrigen Beleuchtung mitsamt dunkel-grauer Optik im Überangebot des Streaming-Dienstes.

Zahlreiche Rückblenden erzählen einerseits von Sérgios Arbeit, behandeln andrerseits aber auch dessen romantisches Verhältnis. Der inhaltliche Fokus liegt dabei klar auf den melodramatischen Aspekten, welche dem Spielfilmdebüt von Barker Schwung aus den Segeln nehmen.

Fazit

«Sergio» konzentriert sich während eines Grossteils der Laufzeit von 118 Minuten auf eine Liebesgeschichte. Der Zuschauer erfährt nebenbei wenig über das Wirken des umtriebigen Friedensstifters. Die Hauptfigur bleibt bis zum Ende fremd.

Mit ihren zahlreichen Zeitsprüngen vermittelt die Geschichte nur ein bruchstückhaftes Bild von den damaligen politischen Hintergründen. «Sergio» ist somit eine verpasste Gelegenheit für eine packende filmische Geschichtsstunde.

★★☆☆☆

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