Droht der Formel 1 ein Motoren-Fiasko? V10-Triebwerke sind vom Tisch

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Saudi-Arabien,

Der V10-Vorstoss von FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem ist bei den Herstellern der Formel 1 abgeblitzt. Aber die nächste Motoren-Generation bleibt ein Streitpunkt.

Formel 1 Motoren-Debatte
Die Formel 1 steckt in einer hitzigen Diskussion um die Motoren-Frage. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der V10-Vorstoss in der Formel 1 ist vorerst vom Tisch – die Motoren-Debatte geht weiter.
  • Einige Hersteller haben Bedenken über die kommende Triebwerks-Generation.
  • Sicher ist: Die V6-Hybrid-Antriebe bleiben der Königsklasse erhalten.

In der kommenden Saison stellt sich die Formel 1 neu auf: Die Renner der Königsklasse werden kleiner und leichter, die Motoren sollen «elektrischer» werden. Künftig kommt fast die Hälfte der Leistung der Hybrid-V6-Turbos aus dem Batterie-Paket. Dafür liefert der Verbrenner ab 2026 weniger Power.

Welche Motoren würdest du in der Formel 1 bevorzugen?

Aber die Vorfreude hält sich bei Fans und Fahrern gleichermassen in Grenzen. Bei den Fans, weil der magere V6-Sound auch nach mehr als einem Jahrzehnt kaum Beliebtheit geniesst. Bei den Fahrern, weil sich durch den höheren Anteil an E-Power ein Problem abzeichnet: Auf langen Geraden könnte schon vor der Bremszone die Strom-Leistung ausgehen.

Formel 1 Ben Sulayem
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem beim Saudi-Arabien-GP der Formel 1. - keystone

Deshalb lieferte FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem eine seltene «Sternstunde»: Das aktuelle Motoren-Reglement solle bis 2028 oder 2029 verlängert werden. Danach solle die Formel 1 dann zu den beliebten V10-Motoren zurückkehren. Die Hybrid-Komponente wäre weggefallen oder auf ein «Push-to-Pass»-System reduziert worden.

Hersteller sind klar gegen Hybrid-Abschaffung

Schon in Bahrain wurde klar, dass die Motoren-Hersteller damit nicht einverstanden sind. Für die meisten Grosskonzerne ist Hybrid-Power eine Grundvoraussetzung, um ihre F1-Engagements ökologisch rechtfertigen zu können. Einzig Ferrari und der künftige Red-Bull-Motorenpartner Ford waren für den Vorschlag offen.

Ferrari Mercedes Formel 1
Ferrari ist für eine Motoren-Debatte offen – Mercedes stellt sich klar dagegen. - keystone

Klar dagegen stellten sich Mercedes, Honda und F1-Neuling Audi – allesamt Hersteller mit hochgradig elektrifizierten Produktpaletten. Entsprechend ist die V10-Idee wohl mindestens bis 2030 vom Tisch. Die neue Motoren-Generation wird definitiv kommen – allerdings noch mit einigen Fragezeichen.

Steuert die Formel 1 auf eine Zwei-Klassen-Formel zu?

Denn die F1-Kommission will das Motoren-Reglement noch überarbeiten. Eine Reduktion des Elektro-Anteils steht zur Debatte – weil die meisten Hersteller tatsächlich mit dem Energie-Management kämpfen. Einzig Mercedes soll sein Motoren-Paket für 2026 bereits im Griff haben.

Formel 1 Saudi-Arabien
Die Formel 1 ist 2025 so eng wie lange nicht mehr. Im kommenden Jahr dürfte die Sache anders aussehen. - keystone

Schlimmstenfalls droht der Formel 1 im kommenden Jahr ein ähnliches Wettbewerbs-Fiasko wie 2014: Bei der Einführung der aktuellen V6-Turbo-Hybrid-Antriebe war Mercedes dem Rest der Königsklasse meilenweit voraus. Es dauerte drei Jahre, bis die Silberpfeile – mit einem umfassend überarbeiteten Regelwerk – wieder eingeholt wurden ...

Kommentare

User #9631 (nicht angemeldet)

ich will v12 turbo mit mind 2000 ps alles andere ist mumpitz

User #3706 (nicht angemeldet)

Genau wie vor Jahren, als Sauber den leichtesten Boliden hatten und die anderen dies nicht hinbekamen. Da wurde kurzerhand das Reglement geändert, und schwupp, war der Vortei von Sauber und anderen Kleinen dahin... Toller Sport

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