70 Prozent der Schweizer haben Sympathien für die Einheitskasse

Anna Baumert
Anna Baumert

Bern,

Jahr für Jahr steigen die Krankenkassenprämien. Schweizerinnen und Schweizer finden deshalb immer mehr Gefallen an einer Einheitskasse.

Krankenkasse
Viele Schweizerinnen und Schweizer haben Sympathien für eine Einheitskasse. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 70 Prozent der Bevölkerung hat Sympathien für eine Einheitskasse.
  • «Ideen, die die Kosten senken könnten», seien im Moment beliebt.
  • Die SP will in diesem Zusammenhang eine Initiative lancieren.

Die Frage, ob man die Krankenkasse wechseln sollte, beschäftigt Schweizerinnen und Schweizer jedes Jahr aufs Neue. Doch ein Wechsel ist immer auch mit Recherche und Aufwand verbunden. Gleichzeitig steigen die Prämien immer weiter.

Eine Mehrheit der Bevölkerung liebäugelt deswegen mit dem Gedanken einer Einheitskasse statt mehrerer sich konkurrierenden Krankenkassen. Das zeigt eine von einer Pharmafirma in Auftrag gegebene Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern.

70 Prozent der Befragten haben demnach Sympathien für eine Einheitskasse.

Tobias Keller von GFS Bern erklärt gegenüber SRF: «Im Moment sind die Ideen, die die Kosten senken könnten, in der Bevölkerung sehr attraktiv.»

Es ist nicht die erste Umfrage, die zu diesem Ergebnis kommt. In einer vom Beratungsunternehmen Deloitte im März 2024 durchgeführten Umfrage sprachen sich zwei Drittel der Befragten für eine Einheitskasse aus.

Besonders hoch war die Zustimmung in der Romandie und im Tessin sowie unter den 30- bis 44-Jährigen.

Krankenkassen kontern

Die bestehenden Krankenkassen halten davon jedoch wenig und bestreiten, dass die Kosten so gesenkt würden.

«Eine Einheitskasse hätte keine kostendämpfende Wirkung und wäre aufgrund des fehlenden Wettbewerbs weniger effizient», heisst es vom Krankenkassenverband Prio.swiss. «Die Prämien steigen nämlich aufgrund der höheren Ausgaben für Gesundheitsleistungen.»

Die SP sieht das anders. Co-Präsidentin Mattea Meyer sagt: «Ein Teil des Problems ist der Pseudowettbewerb zwischen privaten Krankenkassen, der die Kosten mit in die Höhe treibt.»

Findest du die Idee einer Einheitskasse gut?

Die Partei will erneut Anlauf für die Einführung einer Einheitskasse nehmen. Aktuell ist die SP auf der Suche nach Partnern, um eine Initiative zu lancieren.

Die Idee ist nicht neu. Bisher waren solche Bestrebungen allerdings nicht von Erfolg gekrönt: Schon dreimal scheiterte die nationale Einheitskasse an der Urne.

Kommentare

User #5939 (nicht angemeldet)

56 Krankenkassen in der Schweiz. 56 CEOs mit Spitzenlöhnen für sich ihre direkten Untergebenen. 56 repräsentative Paläste. 56 mal unendliche administrative Kosten. Dann kann ich nur sagen: Das ist 56 mal weich ich in der Birne. Es braucht eine einzige staatliche Einheitskasse. Dass die Krankenkassenbosse selbst behaupten; dadurch wird nichts billiger, Ist reine Augenwischerei. Logisch sie möchten ja nicht ihren eigenen Job gefährden. Viel Geld für nichts tun. Bezahlen tun wir das alles mit unseren Prämien. Darum endlich, her mit der Einheitskasse, mit Verpflichtungen für Extremes Kostenmanagement und günstige Prämien.

User #1452 (nicht angemeldet)

Stellt euch mal vor, wie lange die Einführung einer Einheitskasse dauern würde ! Jahre ! Und sie wird 100erte von Millionen CHF verschlingen. » Einheitsprämie pro Prämienregion einführen, subito. Dann muss niemend die Kasse wechseln und man spart mind. 2 Milliarden CHF

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