Kanton Baselland: Jedes dritte Kind spricht ungenügend Deutsch
Der Sprachförderungsbedarf liegt bei 31 Prozent vor dem Kindergarteneintritt im Kanton Baselland.
Bei rund 31 Prozent der Baselbieter Kinder besteht im Jahr vor dem Kindergarteneintritt ein Bedarf nach zusätzlicher Sprachförderung. Dies hat die erste kantonale Sprachstand-Erhebung aufgezeigt. Zu dieser Erhebung wurden 2763 Kinder eingeladen, wie die Sicherheitsdirektion am Montag mitteilte.
Unabhängig von der Nationalität erhielten sämtliche Erziehungsberechtigten im Kanton einen von der Universität Basel nach wissenschaftlichen Kriterien erstellten Fragebogen. Die Rücklaufquote betrug 93 Prozent. Eine statistische Auswertung der Ergebnisse ist in Arbeit.
Auswertungsergebnisse folgen nach den Sommerferien
Die Ergebnisse werden nach den Sommerferien veröffentlicht, wie es im Communiqué heisst. Basierend auf dem neuen Gesetz zur frühen Sprachförderung, das seit September 2024 in Kraft ist, führt der Kanton neu jährlich eine solche Befragung durch.
Damit will er die Deutschkenntnisse der Kinder einschätzen können, damit diese vor dem Eintritt in den Kindergarten entsprechende Förderangebote besuchen.
Gemäss Sprachfördergesetz entscheiden die Gemeinden selbst über ihre Angebote zur Deutschförderung. Sie müssen dabei mindestens ein kostenloses Angebot zur Verfügung stellen und können Kinder mit Förderbedarf zu dessen Besuch verpflichten.
Gezielte Fördermassnahmen in Spielgruppen und Kitas
Dazu stehen in den meisten Gemeinden Spielgruppen und Kitas mit gezielten Fördermassnahmen zur Verfügung, welche die Qualitätskriterien des Kantons erfüllen, wie die Sicherheitsdirektion schreibt. Die Erziehungsberechtigten können wählen, wo sie ihr Kind hinschicken möchten.
Die Ergebnisse der ersten Erhebung verdeutlichten die Relevanz dieses Instruments, «um gezielte Unterstützungsangebote zu vermitteln und Bildungsungleichheiten frühzeitig anzugehen», heisst es weiter.
