Naturgeräusche helfen laut Schweizer Studie gegen Stadtlärm-Stress
Neue Studie belegt: Grünflächen in Städten senken messbar den Stresspegel.

Grünflächen mindern Stress. In einer neuen Studie belegten Forschende erstmals für die Schweiz, dass Stadtgrün den Stresspegel von Stadtbewohnerinnen- und bewohnern messbar senkt.
Dieses Ergebnis liefere wichtige Informationen für Gesetzgeber und Raumplaner, schrieb die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa in einer Mitteilung vom Montag.
Für die Studie der Empa und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) stressten Forscherinnen und Forscher zunächst Probanden gezielt im Labor. Sie mussten unter Zeitdruck Aufgaben lösen, während sie mit Verkehrslärm beschallt wurden. Mit einer Virtual-Reality-Brille wurde ihnen im Anschluss entweder eine leise urbane Umgebung oder eine leise stadtnahe Landschaft im Grünen gezeigt.
Virtuelle Realität als Testfeld
Beide diese Umgebungen waren gleich laut. Nach dem Eintauchen in die virtuelle Grünfläche fühlten sich die Probanden aber ruhiger, entspannter und fokussierter als beim urbanen Vergleichsszenario. Der Stresspegel wurde durch die Schweissproduktion an den Fingern und durch die Konzentration des Stresshormons Kortisol im Speichel gemessen.
Die Ergebnisse aus dem Labor bestätigten sich auch in einer Feldstudie. Forschende der Empa untersuchten dafür in der Stadt Zürich rund 230 Freiwillige, die in unterschiedlich stark von Lärm belasteten und begrünten Umgebungen leben. Sie dokumentierten die Umgebung der Teilnehmenden mit Fotos, entnahmen ihnen Haarproben zur Messung von Kortisol und befragten sie zu ihrem Befinden.
Sowohl die Befragungen als auch die Laboranalysen der Haarproben zeigten, dass Grünflächen in der Nachbarschaft die Erholung förderten, wie die Empa schrieb.