Wladimir Putin will Treibhausgase in Russland senken

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Kampf gegen den Klimawandel eine Senkung des Ausstosses von Treibhausgasen angewiesen. So sollen die Treibhausgase auf bis zu 70 Prozent des Niveaus von 1990 gesenkt werden. Das Ziel solle bis 2030 erreicht werden, hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichten Verfügung des Kremlchefs.

Russland beklagt, dass der Temperaturanstieg in dem Land stärker sei als in anderen Teilen der Welt. Besondere Sorge bereitet Wissenschaftlern, dass die Permafrostböden in Sibirien auftauen und zum Beispiel gigantische Mengen des klimaschädlichen Methangases freigeben.

Der Erlass Putins fiel auf den Tag, an dem der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen wirksam wurde. Das Abkommen der Vereinten Nationen sieht vor, die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Russland bekommt die Folgen des Klimawandels nur durch das Auftauen der Permafrostböden zu spüren. Aber das flächenmässig grösste Land spürt hat auch mit jährlichen Temperaturrekorden, massiven Waldbränden und Überschwemmungen zu kämpfen.

Zudem wies Putin die Regierung an, eine Strategie für eine klimaneutrale soziale und wirtschaftliche Entwicklung Russlands bis 2050 auszuarbeiten. Die Rohstoffgrossmacht gehört zu den Ländern mit dem höchsten Ausstoss von Kohlendioxid. Russland lebt vor allem von ihren Gas- und Ölressourcen.

Fast zwei Drittel der Bodenfläche in Russland sind dauerhaft gefroren. Dort könnten durch das Auftauen riesige Mengen Kohlenstoff freigesetzt werden, was die Klimaerwärmung weiter beschleunigen würde.