Gesundheit Aargau: Das bewirken Trenddiäten wirklich
Immer mehr Menschen wollen abnehmen. Paleo bis Low-Carb: Es gibt eine Vielzahl an Trenddiäten, die zur Traumfigur verhelfen sollen. Doch: welche funktionieren?

Das Wichtigste in Kürze
- Etwa zehn Prozent der Erwachsenen haben in den letzten Jahren eine Diät gemacht.
- Ein gesünderes Leben ist der Hauptgrund für eine Diät.
- Paleo, Keto oder Low -Carb: Es gibt zahlreiche Trenddiäten.
Die Zahl der übergewichtigen Personen in der Schweiz steigt immer weiter. Im Jahr 2022 waren laut Bundesamt für Statistik 31 Prozent der Erwachsenen übergewichtig und 12 Prozent adipös. Zusammengenommen bringt damit fast jede zwei Personen mehr auf die Waage, als eigentlich gesund ist.
Diäten für ein gesundes Leben
An Diäten zur Gewichtsreduktion sind jedoch nur wenige Menschen interessiert. Lediglich jeder und jede Zehnte hat einem Report der SDG zufolge in den letzten drei Jahren eine echte Diät gemacht. Und nur drei Prozent leben permanent auf Diät.
Wenig überraschend folgen vor allem junge Frauen Diäten, um abzunehmen. Durch Social Media hat sich der Druck, schlank und schön zu sein, verstärkt. Mit höherem Alter folgen Diäten oft einem anderen Wunsch: dem der gesünderen Ernährung.
Gesundheit Aargau: Diäten für eine gesunde Ernährung
In diesem Fall entspricht das Wort Diät dann auch eher dem englischen falschen Freund «Diet». Dieses Wort bedeutet nämlich lediglich Ernährungsform und nicht kalorienreduzierte Ernährung zum Abnehmen. Ein Klassiker in diesem Bereich ist die cholesterinreduzierte Ernährung zur Verbesserung der Herzgesundheit.

Andere Menschen reduzieren den Fettanteil in der Nahrung oder möchten weniger Zucker konsumieren. Auch die Vorgabe «Fünf mal Obst und Gemüse pro Tag» wird immer häufiger beherzigt. Doch neben diesen allgemeinen Ernährungsformen haben sich auch speziellere Varianten entwickelt.
Low-Carb, Keto und der Proteinwahn
Der Grundgedanke ist richtig: Der Mensch muss ausreichende Mengen Protein konsumieren, um seine Gesundheit zu erhalten. Proteinmangel ist vor allem unter den älteren Schweizerinnen und Schweizern nach Angaben des BLV weit verbreitet. Doch bei jüngeren Menschen trieb die plötzliche Aufmerksamkeit für Protein seltsame Blüten.
An erster Stelle stand die Low-Carb-Ernährung, bei der Kohlenhydrate reduziert und durch Protein ersetzt werden. Dies ist im Ansatz eine gute Idee, da Kohlenhydrate oft nur kurzfristige Energie in Form von Zucker liefern. So können bei dieser Ernährungsform Beilagen wie Kartoffeln und Nudeln zugunsten von Salat und Gemüse reduziert werden.

Eine verschärfte Form ist die sogenannte Keto-Ernährung. Dabei werden die Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert. Stattdessen werden vor allem Proteine und Fette konsumiert. Dies soll zum Zustand der Ketose führen, bei der der Körper das in Depots eingelagerte Fett zur Energiegewinnung verbrennt.
Dies kann tatsächlich zur Gewichtsreduktion führen: Allerdings hält diese nicht lange an, wenn danach wieder zur normalen Ernährung gewechselt wird. Auf keinen Fall darf die ketogene Ernährung durchgängig fortgeführt werden, da es schnell zu Mangelerscheinungen kommen kann. Eine Keto-Diät sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen, um eine ausgewogene Ernährung abzusichern.
Weg von Fertigmahlzeiten: Clean Eating
Ein weiterer grosser Trend bei der Ernährung richtet sich gegen die Lebensmittelindustrie und ihre unzähligen künstlichen Zusätze. Beim Clean Eating, dem sauberen Essen, werden Gerichte lediglich aus natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln (am besten in Bio-Qualität) zubereitet.

Dieses Prinzip ist zunächst einmal gesund und günstig: Es kehrt zurück in frühere Zeiten, als Lebensmittel im eigenen Garten gezogen oder frisch auf dem Markt gekauft wurde. Allerdings kann Clean Eating schnell zur Manie werden, wenn jedes einzelne Nahrungsmittel kritisch hinterfragt wird.
Zurück in die Steinzeit
Einen grossen Schritt weiter zurück macht die Paleo-Diät: Sie basiert auf der (angeblichen) Ernährungsweise der Jäger und Sammler der Steinzeit. Da diese noch keinen Ackerbau betrieben, gab es beispielsweise noch kein Getreide und keinen Zucker. Stattdessen gibt es viel Fleisch, Fisch und Gemüse.

Der Gedanke dahinter ist, dass der menschliche Magen auf diese Lebensmittel eingestellt und mit der modernen Ernährungsweise überfordert ist. Letztendlich spielt auch hier wieder der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel und auf bestimmte Nährstoffgruppen mit.
Am gesündesten ist für den Körper allerdings noch immer eine ausgewogene Ernährung. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffgruppen wie Protein, Fett, Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Nur so können Mangelerscheinungen vorgebeugt werden.